Gesellschaft / Weltgeschehen

Wie denken Influencer*innen selbst über das Influencen?

Der ein oder andere fragt sich bestimmt, wie es ist, Influencer*in zu sein. Das haben wir uns von der SchollZ auch gefragt und haben die Instagram-Bloggerin Theresa Hein von @hannoverlife getroffen und interviewt.

Was macht Hannover deiner Meinung nach so besonders?

Hannover ist nicht zu klein und nicht zu groß. Es ist eine sehr grüne Stadt und man kommt wirklich schnell von A nach B. Es ist eine sehr lebenswerte Stadt.

Dein Blog über das Leben in Hannover hat mit mehr als 37.000 Followern eine ziemlich große Reichweite und es gibt sogar Merch von dir. Doch wie war es am Anfang, als du deinen Blog gerade erst erstellt hast? Wie schwer war es da am Ball zu bleiben?

Meinen Blog gibt es jetzt seit fünf Jahren und man merkt, dass mit der Zeit alles größer geworden ist und dass mehr Leute dazu kommen. Das motiviert einen. Doch war es anfangs schwer, immer am Ball zu bleiben, da man die Motivation aufbringen musste, immer etwas Neues zu posten. Das war schwer. Aber es lohnt sich, immer dranzubleiben.

Wie oft postest du einen Beitrag und wie viel Zeit investierst du in deinen Blog?

Ich versuche einmal täglich ein Feedposting in Form eines Bildes hochzuladen und auch täglich Instagramstories zu machen. Es ist relativ schwer zu sagen, wie lange ich an den Beiträgen arbeite, aber ich würde schätzen, dass ich täglich etwa eine Stunde mit dem Blog beschäftigt bin.

Ist es sehr stressig, den Blog regelmäßig zu führen?

Stressig klingt sehr negativ, aber klar ist es schon sehr aufwendig, weil ich alles planen muss und nebenbei mein Masterstudium in Berlin mache. Dadurch bin ich relativ viel in Berlin. Daher muss ich immer viel planen, um zum Beispiel gute Fotos zu bekommen, wenn ich in Hannover bin. In den Wintermonaten ist das ein bisschen schwieriger wegen der dunklen und grauen Lichtverhältnisse.

Gibt es auch Momente, in denen dir einfach die Motivation fehlt, etwas zu posten?

Nein, diese Momente gibt es tatsächlich gar nicht. Ich bin immer motiviert und es macht mir auch immer viel Freude, aber wenn man mal einen vollen Tag hatte, durch die Uni beispielsweise, dann muss man sich erst einmal wieder in die ganze Thematik reindenken.

Was hat sich grundlegend geändert, seit du mit dem Bloggen begonnen hast?

Zum einen haben sich die Bilder stark gewandelt; zum anderen hat sich der Inhalt dahinter verändert. Ich versuche jetzt auch mehr auf Themen einzugehen, die den Menschen allgemeingültiger sind. Zum Beispiel versuche ich Tipps zu geben, wo es gute Restaurants gibt. Außerdem versuche ich mehr Storytelling zu betreiben, also mehr Geschichten dahinter zu erzählen und nicht einfach nur ohne Kontext das Bild zu posten.

Kannst du mittlerweise von deiner Arbeit auf Instagram leben?

Nein, das kann ich nicht.

“Es geht schon eine gewisse Macht von Influncer*innen aus.”

Theresa Hein

Siehst du dich selbst auch als Influencerin?

Ja, auch wenn ich finde, dass der Begriff oft negativ verwendet wird, da „to influence“ beeinflussen bedeutet und die meisten dies erst einmal als negativ ansehen.

Welche Macht haben Influencerinnen auf Instagram?

Es geht schon eine gewisse Macht von Influencerinnen aus, vorallem für die Zielgruppe, die man erreicht. Die Themen, die man behandelt und auf die man als Influencerin besonders viel Wert legt, beeinflussen deine Follower schon. Merkst du manchmal selbst, wie Instagram oder andere Influencerinnen dich beinflussen?

Merkst du manchmal selbst, wie Instagram oder andere Influencer*innen dich beeinflussen?

Ja, klar. Das merke ich auch. Vor allem Dinge, die mich interessieren, wie zum Beispiel Beauty-Proukte oder Frisuren, und wenn jemand ein tolles Produkt bewirbt, habe ich mich auch schon einmal dabei erwischt, es nachgekauft zu haben.

Wie gehst du mit Hasskommentaren um?

Es gibt zum Glück relativ wenige. Doch die, die es gibt, kann man in zwei Arten unterscheiden. Einmal gibt es die, in denen ein bisschen gepöbelt wird, wo man jedoch häufig gut konstruktiv antworten kann, sodass man diese ein bisschen einfängt und versucht mit ihnen in den Dialog zu kommen, was auch immer mein Ziel im Umgang mit Hasskommentaren ist. Und dann gibt es Leute, die einen einfach nur jemanden beschimpfen. Diese blockiere ich meist einfach, weil das kein angemessener Umgangston ist und ich dies nicht tolerieren muss.

Auf Transparenz deiner Werbung legst du besonders viel Wert. Doch warum genau?

Es ist zum einen rechtlich richtig, da es die Werbekennzeichnungspflicht gibt. Zum anderen mache ich es auch, weil ich auch will, dass meine Follower wissen, was gesponsert wird und was nicht. Es ist im Prinzip nichts Schlimmes, wenn etwas gesponsert wird. Ich muss nur einfach offen damit umgehen.

Was würest du jedem mitgeben, der ebenfalls einen Blog auf Instagram führen oder damit sogar Influencer*in werden möchte?

Sucht euch ein Thema, gerne eine Nische, weil es schon relativ viel in dem Bereich gibt. Bleibt einfach dran und macht immer weiter. Bleibt euch treu und lasst euch nicht von Leuten verunsichern, die das komisch beäugen. Spätestens in zwei Jahren, wenn es bei euch richtig gut läuft, dann sagen sie nämlich „Oh ja“ und werden ganz klein. Lasst euch generell nicht aus der Ruhe bringen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast.

Wer steckt hinter hannoverlife?

Theresa Hein gründete ihren Instagram-Blog im September 2015 und ist mit 37,6 Tausend Followern (stand 28.02.2021) ziemlich erfolgreich. Sie berichtet über das Leben in Hannover. Dabei schreibt sie über verschiedene Locations, Restaurants und den Lifestyle Hannovers. Der Blog soll vor allem jungen Menschen zeigen, wie lebenswert und schön Hannover in der Freizeit sowie im Berufsleben ist. Theresa Hein hat eigenen Merch für hannoverlife kreiert und einige Koorperationen mit Hannoverbezug. Es wird besonders darauf geachtet Werbung immer genau zu kennzeichnen.

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