Gesellschaft / Sport

Sportliche Großereignisse 2022: Rückblick und Ausblick

Eine besondere Herausforderung für die teilnehmenden Sportler

Olympische Winterspiele in Peking

Die 24. Olympischen Winterspiele fanden mit 1692 Sportlern aus 50 Ländern vom 4. bis 20. Februar in Peking statt. Die allerersten Olympischen Winterspiele gab es 1924 in Chamonix (Frankreich), damals durfte Deutschland als Verursacher des I. Weltkriegs nicht teilnehmen.
Bei den diesjährigen Spielen wurden Wettkämpfe in den Wintersportarten Biathlon, Bob, Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Nordische Kombination, Rennrodeln, Shorttrack, Skeleton, Ski Alpin, Skilanglauf, Skispringen und Snowboard ausgetragen. Es gab insgesamt 109 Wettkämpfe, 52 für Männer, 46 für Frauen und 11 Mixed-Wettbewerbe. Mixed-Wettbewerbe gibt es zum Beispiel im Biathlon, Rennrodeln oder Skispringen. Dort treten Frauen und Männer in einem Team gegen andere gemischte Teams an. Diese Wettbewerbe sollen die Gleichstellung der Geschlechter im Sport fördern und gleichzeitig die Wettbewerbe attraktiver machen.
Einige Wintersportarten sind sehr gefährlich, mit die gefährlichsten sind Skispringen und Rennrodeln. Aber nicht nur der Herausforderung dieser gefährlichen Sportarten mussten sich die Sportler in Peking stellen, sondern auch den extremen Wetterbedingungen wie Temperaturen um -20 °C und unerwartete starke Schneefälle, die die Wettbewerbe beeinträchtigten. Neben den Beschränkungen durch die weltweite Corona-Pandemie wie Quarantäne vorab, tägliche Tests, kein gemeinsames olympisches Erleben mit Sportlern aus anderen Ländern im olympischen Dorf, kam auch noch ein Einreiseverbot nach China für ausländische Zuschauer und Unterstützer hinzu.
Trotz dieser widrigen Umstände waren die Deutschen Sportler sehr erfolgreich, sie gewannen 12 Goldmedaillen, 10 Silbermedaillen und 5 Bronzemedaillen. Damit belegten sie Platz 2 der Nationenwertung.

Viele der Olympia-Teilnehmer sehen in ihrer Teilnahme auch die Verpflichtung die Ziele der Olympischen Charta öffentlich zu bekennen. Diese sind erstens die Bewahrung der Menschenwürde, zweitens die Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung und drittens der direkte Bezug zur Menschenrechtscharta, indem sie den Sport selbst und die sportliche Betätigung als ein Menschenrecht definieren, indem jedem Menschen ermöglicht werden muss nach seinen Bedürfnissen Sport zu machen.

Die Paralympischen Winterspiele (Winter-Paralympics) für Sportler mit körperlicher Behinderung, die im Anschluss vom 4.- 13. März 2022 in Peking stattfanden, können als Umsetzung dieser Olympischen Charta angesehen werden. Es gibt sie seit 1976 und sie finden seit 1992 am selben Ort wie die Olympischen Winterspiele statt.
Die Sportler werden in 10 Beeinträchtigungskategorien, wie zum Beispiel Amputation/Fehlbildung von Gliedmaßen oder erhebliche Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, eingeteilt. Danach erfolgt noch eine Einteilung in Startklassen, je nach Schwere der Beeinträchtigung. Wettbewerbe gab es dieses Jahr im Ski Alpin, in Nordischer Kombination, Sledge-Eishockey, Rollstuhl-Curling, Biathlon und Snowboard. Die Deutschen Sportler errangen bei den diesjährigen Paralympics 4 Goldmedaillen, 8 Silbermedaillen und 7 Bronzemedaillen.

Einen Gegensatz zu den Zielen der Olympischen Charta stellen die Menschenrechtsverletzungen, die China durch Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen werden, dar. Dabei wird besonders die Verfolgung, Verhaftung und Folterung von Minderheiten wie den Uiguren und Tibetern sowie von Regierungsgegnern kritisiert.

FIFA-Fußballweltmeisterschaft in Katar

Die FiFA-Fußballweltmeisterschaft findet vom 21.November bis 18.Dezember 2022 im Wüstenstaat Katar statt. 32 Nationalmannschaften nehmen an der WM teil, davon kommen 13 aus Europa, 5 aus Afrika, 4 aus Südamerika, 3 aus Nord-und Mittelamerika und 6 aus Asien/Australien. Es stehen 64 Spiele auf dem Spielplan und diese werden in 8 Stadien mit einer Kapazität von 40.000 bis 86.250 Zuschauerplätzen stattfinden. Der neue Weltmeister steht nach dem Finale am 18. Dezember 2022 fest. Titelverteidiger ist Frankreich.

Neben den noch nicht abzusehenden Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie ist mit die größte Herausforderung das Klima in Katar. Dort herrscht subtropisches Klima und in den Wintermonaten können noch Temperaturen von bis zu 30°C erreicht werden.

Um die genannten 8 Stadien zu bauen, hat Katar Gastarbeiter aus anderen Ländern eingesetzt. Hier kam es zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen wie Sieben-Tage-Woche und schlechte bis gar keine Bezahlung sowie unmenschliche Lebensbedingungen.
Außerdem starben mehr als 15.000 Menschen im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf die WM, wobei durch Menschenrechtsorganisationen als Todesursachen die Hitze, plötzlicher Herztod oder schlicht Überlastung genannt werden.
Dieses Wissen ist eine weitere Belastung für die teilnehmenden Fußballer!

Wie ihr seht, muss die Welt (auch) bei sportlichen Großereignissen ein besonderes Augenmerk auf die Frage der Einhaltung der Menschenrechte haben. Sowohl in China als auch in Katar gibt es erhebliche Menschenrechtsverletzungen. Es stellt sich die Frage, ob und wie man es in Zukunft verhindern kann, dass Länder, die die Menschenrechte nicht beachten, sportliche Großereignisse austragen sollten.

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