Gesellschaft / Weltgeschehen

Unser Leben mit unserer ukrainischen Familie

Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, hat die Familie unserer Redakteurin Filina nicht lange gezögert und kurzerhand eine ukrainische Mutter, ihre 11-jährige Tochter und ihren kleinen Hund Floyd bei sich aufgenommen. Wie sie zueinander gefunden haben und wie sich das Familienleben verändert hat, berichtet Filina in einem Interview.

Filina, ihr habt eine ukrainische Familie bei euch Zuhause aufgenommen. Wie ist die Stimmung zur Zeit bei euch?
Also, die Stimmung ist sehr gut. Wir machen viel zur Zeit mit ihnen, ich spiele meistens mit Margarita im Garten und wir helfen, wo wir können.

Wen habt ihr bei euch aufgenommen?
Eine Mutter mit ihrer Tochter und ihrem Hund. Die Mutter heißt Olena, ihre Tochter Margarita und ihr Hund Floyd. Floyd ist ein Jack Russel und super süß. Er bellt sehr viel, da er ängstlich ist, aber er ist sehr verspielt. Margarita ist 11 Jahre alt und hat drei Tage vor mir Geburtstag, ein witziger Zufall.

Wie hat sich euer Zusammenleben verändern seitdem Olena, Magarita und Floyd bei euch sind?
Wir machen keine Familienausflüge mehr alleine. Sie kommen immer mit. Ansonsten hat sich nicht viel verändert.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine ukrainische Familie bei euch aufzunehmen?
Als meine Eltern gehört haben, was in der Ukraine geschieht, haben sie sofort den Plan geschmiedet eine ukrainische Familie aufzunehmen.

Filina mit ihrer Familie

Wie habt ihr die Familie kennengelernt?
Wir haben uns bei einer Organisation angemeldet sowie bei einer Facebookgruppe, die Hilfe die für die Ukraine organisieren. In dieser Gruppe haben wir unsere Telefonnummer hinterlegt und Olenas Dolmetscherin hat uns kontaktiert. Meine Familie hat sich dann beraten und gemeinsam mit einer Verwandten, die Russisch spricht, sind wir kurze Zeit später zu den Messehallen in Hannover gefahren, wo wir Olena, Margarita und Floyd kennengelernt haben. Sie sind dann mit uns nach Hause gefahren und ich habe Margarita mit in mein Zimmer genommen. Wir haben ein bisschen gezeichnet und uns mit Hilfe eines Google-Translators unterhalten. Es war total schön. Sie hat mir erzählt, dass sie in der Ukraine eine Grundschule besucht und sie hat mir beim Zeichnen etwas beigebracht. Wir haben einen Hausrundgang gemacht und dann haben wir ein bisschen Minecraft gespielt. Dann war der erste Tag vorbei. Ich war wirklich glücklich, dass wir ihnen helfen können.
Ich bin unglücklicherweise am Tag darauf an Corona erkrankt. Allerdings hat uns dies die Möglichkeit verschafft, uns viel besser kennenzulernen.

Olena, Margarita und Floyd

Was hat sich bei euch Zuhause geändert, seitdem Olena und Margarita bei euch wohnen?
Mein Bruder ist zu mir nach oben gezogen. Da hat er jetzt sein eigenes Zimmer, welches wir umgebaut haben. Er hat ein neues Bett bekommen. Olena und Margarita haben ein gemeinsames Schlafzimmer und ein eigenes Bad. In ihrem Zimmer haben sie zwei Betten, einen Fernseher, einen Schreibtisch und einen normalen Tisch. Sie können sich im ganzen Haus aber frei bewegen. Das ist uns wichtig, dass sie sich bei uns wohlfühlen.

Habt ihr etwas über die ukrainische Kultur gelernt? Und wenn ja, was?
Ja, sie essen wenig, aber dafür öfter am Tag. Sie essen zum Beispiel abends sehr spät noch einmal, was für uns ungewöhnlich ist. Außerdem essen sie zu jedem Gericht Salat.

Was ist der größte Nachteil an eurer Situation zur Zeit?
Eigentlich nichts.

Was hast du in der Zeit, seitdem Magarita bei euch wohnt, dazugelernt?
Wir haben ein bisschen Ukrainisch gelernt und auch neue Kochrezepte ausprobiert. Zum Beispiel machen sie ein total leckeres Gericht mit Hähnchen.

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